Воскрешение Перуна. К реконструкции восточнославянского язычества (Клейн) - страница 297

Rybakows Auffassung weist selbst die Móglichkeit der Entlehnung des Namens Perun von Slawen zuriick, denn ffir Rybakow der supreme God der Slawen war Rod, wáhrend Perun wiirde nur vom Ftirst Wladimir als ein Gott der Kriegsgefolge eingeffihrt. Aber Vorhandensein der Spure Peruns bei alien slawischen Vólker widerlegt solche Begrenzung, und es gab iiberhapt keinen Rod bei Slawen — dies war eine kiinstliche Konstruktion altrussischen Literaten, basiert auf einer Fehllesung der griechischen Texten der christlichen.

Zeit. Die Byzantiner nannten Horoskopen «Genealogien», buchstáblich Wissen iiber Geschlect, Generation, oder Geburt. Solche Verbindung mit dem Los, die bei Geburt des Menschen entsteht, war von Ubersetzer als in der Figur von Rod eingekórpert verstanden. Daraus stammt seine enge Verbindung mit Rozhanizen — Jungfern des Schicksals, slawischen Parken.

Perun war nicht nur der Haupgott der Ost-Slawen, sondern móglich eine kurze Zeit deren einzige Gott. In den Chroniken gibt es, wie Lowmiaňski bemerkte, einige Zeugnisse, daB die andere Gótter des Wladimirschen Pantheons nur eine spate Einffigung eines christlichen Redaktors sind. Das heiBt, daB die erste Religionsreform Wladimirs ein Versuch war, Mono- theismus auf der heidnischen Grundlage einzufuhren. Archáologische Denkmáler, die fur Bestátigung der sechs Gótter des Wladimirschen Pantheons angenommen sind, halten in der Tat keiner Kritik stand. Uberhaupt sind alle heidnische Haupt-Heiligtiimer, die den Slawen zugeschrieben waren (zwei in Kiew, eine in Novgorod und eine in Pskow), unzuverláBig — in meiner Arbeit ist das durch eine eingehende Analyse, hoffe ich, gezeigt. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind sie teils nicht sakrale Denkmáler, teils Reste von Grabhugel.

Zur Bestátigung seines Systems der Gótter mit Rod an der Spitze ffihrte Rybakow den Zbrucz Idol an — einen vierkantigen Obelisk mit Schilderungen einer Anzahl von Figuren. Eine Ausffihrliche Analyze dieses Denkmals zeigt, daB weder die Figuren kann man nicht als Rod und die Gótter des Wladimirschen Pantheons deuten, noch das ganze Denkmal als typisch slawisch. Seiner Zeit nach ist das Denkmal spáter, als ostslawisches Heidentum. Seinem Geist nach ist das Denkmal westslawisch mit einem nomadischen EinfluB. Solche Idolen trifft man in dieser Gegend (das Becken des Dnestr) merhmals, und die Geschichte kennt dort west- und siidslawische Stámme, die móglich eine lange Zeit der Christinisation ausgewichen.

Der Logik nach bildeten die Merkmale Peruns von der Funktion des Donnerschleuderer heraus, zum Teil vor langem, noch zur Zeit der gemeinin- doeuropáischen Kultur, zum Teil viel spáter. Die friihere Merkmale sind Macht und Kampflust, daraus die Verbindung mit Eiche, Hammeraxt und Pfeile; von der Wirkung auf Ernte und Fruchbarkeit stammt die erotische Sinnlichkeit der Gestalt, von Ackerbau und Fruchtbarkeit die Verbindung mit Frauen.