Дамы без камелий: письма публичных женщин Н.А. Добролюбову и Н.Г. Чернышевскому (Вдовин) - страница 95

durch die Nase und Mund mir Luft machen, den ich habe die Entzündung im Ohr.

Es ist wahr mein lieber Kolinka das nur ein mal die Woche gehen die Ausländischen Briefe. Und dein Portrait habe ich sehr schön gefinden viel besser als den ersten, und du scheinst recht gesund zu seyn. Aber guter Kolinka, ich werde recht bös auf dich, da du schreibst das du recht lächerlich auf Deutsch schreibst – nein ist nicht wahr, du schreibst sehr gut, und ich verstehe dich ganz gut. Du frägst mich in welchen Gesellschaft ich gehöre. Ich bin mit lauter Doktoren bekannt und mit dessen Frauen. Ich habe jetzt zwei Kranken bei mich, zu heute eine ist eine hübsche junge Frau 17 Jahr und die andere ist aber noch hübscher ist aber älter sie 28 Jahr. Sie hat mich reichlich beschenkt. Ich habe schon recht viele Kinder empfangen. Und den habe ich das recht ohne Eksamen die Kinder zu empfangen, nur darf ich keine Medicin verschreiben.

Die Kranken lieben mich sehr wegen meine Hände, es haben in Dorpat keine Hebamen solche kleine Hände wie ich und noch sagt man das ich sehr kleine Füße habe. Siehst du Kolinka, ich werde recht eitel werden.

Lieber guter Kolinka, verzeihe das ich nicht früher geschrieben habe, den ich habe mein linken Arm verrenkt, und es war ganz aufgeschwollen, aber jetzt ist es ganz gesund.

Hier wird jetzt Jahrmarkt seyn von den 7 Januar bis zur 2. Februar, es wird sehr lustig seyn, und ich werde erste Jahrmarkt sehen. Im Mai oder August werde ich Eksamen machen. Ich habe noch viel zu lernen. Jetzt mein guter Kolinka muß ich auch sagen das ich wenig Zeit habe darf aber nicht ausgehen wegen die Ohren, meine Ohren darfen nicht Zug und Wind bekomen. Ich habe hier recht still und einsam. Habe aber doch die Feyertagen recht lustig zugebracht. Da mein Arm krank war, so besuchten mich ein paar Ärzte mit Frauen. Vor Feyertagen habe ich eine schlechte Geschichte gehabt, ich habe eine schwere Kranke zu empfangen gehabt, und sie ist gestorben und das Kind auch verunglükt. Dafür müßte ich unter Gericht komen. Aber nun habe ich bezahlt, und bin von Gericht jetzt frei – es hat aber mich sehr viel Geld gekostet, und hätte ich kein Geld gehabt, so wäre ich verschikt gewesen, aber Gott sey Dank jetzt bin ich los und das habe ich dich zu bedanken, mein guter, guter Kolinka. Du bist wirklich zu gut gegen mich, womit werde ich dich das alles bedanken, diese Güte habe ich wirklich nicht verdient. Ich mög[ch]te dich bitten bedanke und bitte um Verzeihung bei Nicolai G[awrilowitsch] – wegen mein dumes Schreiben, er ist ein sehr guter Mann das er mich so beachtet und schreibt solche liebe Briefe. Ich bin so glüklich wen ich von dich und von ihm Briefe bekome, mögtest du wissen wie er schreibt, als ob ich eine Fürstin bin so fein und freundschaftlich schreibt er.